„Wir machen Ernst mit der Bildungsrepublik“

„Tauber trifft“ Staatssekretär Dr. Helge Braun

 

Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe konnte der Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Tauber jetzt einen weiteren spannenden Gesprächspartner begrüßen. Mit dem Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dr. Helge Braun, sprach Tauber insbesondere über gemeinsame Schnittmengen von Politik und Medizin.

 

Der Lebenslauf von Dr. Helge Braun ist für einen Politiker recht untypisch. Neben seiner politischen Karriere ist Braun auch als Mediziner erfolgreich. Im Jahr 2009 wurde er zum Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung ernannt. Bis zu diesem Zeitpunkt war der promovierte Mediziner zudem in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Gießen und Marburg tätig.

Im Vordergrund des Abends stand die Frage was Deutschland tun muss, um weiterhin zukunftsfähig zu sein.  In einer ausführlichen Darstellung nannte Braun eine Reihe von zentralen Aufgabenfelder. Wichtig sei ihm insbesondere die berufliche Bildung.  Durch das gute Ausbildungssystem habe Deutschland international immer einen Vorsprung vor anderen Staaten gehabt. Dieser Vorteil mache sich aktuell auch an einer der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeitsraten in ganz Europa bemerkbar. Diesen Vorteil gelte es durch eigene Anstrengung zu verteidigen.

Ein Schwerpunkt seines Hauses, so Braun, liege in der Förderung des Bereichs Ingenieurwesens. Um zentrale Felder wirtschaftlicher Stärke in Deutschland zu verteidigen, sei das Land auf Ingenieure angewiesen. Dazu sei es notwendig, schon im Kindergarten auf die Bereiche Technologie und Naturwissenschaft zu lenken.

Stolz sei Braun darauf, dass es gelungen ist, die Zahl der Studienanfänger sowie die Zahl der Personen mit einem Hochschulstudium auf Rekordwerte gebracht zu haben. Mit 493.000 Studienanfängern im letzten Jahr und damit einer Quote von 51% habe man den besten Wert in der Geschichte Deutschlands erreicht. Auch die Quote der Hochschulabsolventen habe Rekordwerte erreicht. Die enorme Steigerung der Studierendenzahlen sei nur möglich gewesen, weil es gelungen ist, durch Investitionen des Bundes die Studienbedingungen an den Hochschulen deutlich zu verbessern, so Braun. Die Bundesregierung beabsichtige, bis 2015 die Mittel für die Hochschulen auf über 7 Milliarden Euro zu erhöhen. Ein zusätzlicher Qualitätspakt nehme besonders die Verbesserung der Studienbedingungen ins Visier. Zudem habe man insbesondere durch die Einführung des Deutschlandstipendiums die Zahl der jungen Menschen, die eine Begabtenförderung erhalten, seit 2005 sogar verdreifacht. Durch das Bafög werde zudem sichergestellt, dass niemand aus finanziellen Gründen auf ein Studium verzichten muss.

Aber auch bei den gesamten Bildungsausgaben sei in den zurückliegenden Jahren ein „beachtlicher Schub“ zu verzeichnen. Die Bundesregierung habe ihre Bildungsausgaben zwischen 2005 und 12012 um fast 70% gesteigert – von 4,3 Mrd. Euro auf 7,3 Mrd. Euro. Insgesamt würden in Deutschland rund 100 Milliarden Euro für Bildung ausgegeben. Dies sei eine sehr beachtliche Entwicklung und belege, dass es Deutschland ernst meine mit dem Anspruch, Bildungsrepublik zu sein.

Braun und Tauber lobten die Region zudem für ihre Innovationskraft und für starke forschungsintensive Unternehmen. Beeindruckt äußerte sich Tauber über die erheblichen Fördermittel, die der Bund in Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis zur Verfügung stellt, um die Unternehmen in ihrer Innovationskraft zu unterstützen. Dadurch würden neue, hoch qualifizierte Arbeitsplätze möglich gemacht und bestehende Arbeitsplätze gesichert. Braun gab zu bedenken, dass ein in die Forschung  investierter Euro acht Euro durch neue Produkte erwirtschaftet.

Im Anschluss an das Gespräch von Braun und Tauber entwickelte sich eine spannende Diskussion mit dem Publikum. Der Bundestagsabgeordnete bedankte sich abschließend bei Braun für seinen Besuch und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass man sich in der kommenden Legislaturperiode im Deutschen Bundestag wiedersehen wird.