SuedLink: Erdverkabelung erhält Vorrang vor Freileitungen

Die geplante Hochspannungsleitung SuedLink von Wilster in Norddeutschland nach Grafenrheinfeld in Bayern kommt – darauf haben sich die Vorsitzenden der Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD geeinigt. Aber: Anders als bislang geplant, werden bei der neuen Gleichstromtrasse Erdkabel in der Bundesfachplanung Vorrang vor Freileitungen erhalten. Wo eine Erdverkabelung nicht möglich oder nicht sinnvoll ist, soll die Nutzung vorhandener Trassen und Infrastrukturen dabei helfen, eine verträgliche Gesamtlösung zu erzielen. „Für die Region und insbesondere das Sinntal ist das eine gute Nachricht, die zeigt, dass die Sorgen der Anlieger ernst genommen werden“, freut sich der heimische Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber.

In den vergangenen Monaten hatte er immer wieder versucht, zwischen besorgten Bürgern und der Betreiberfirma TenneT zu vermitteln und sich dafür eingesetzt, überall dort Erdkabel zu verlegen, wo dies technisch möglich ist. Insbesondere in Altengronau ist der Widerstand gegen die geplante Stromtrasse groß. „Der Netzausbau und die Energiewende im Ganzen sind nur möglich, wenn sie von den Bürgern mitgetragen werden. Mit der aktuellen Entscheidung der unions-geführten Regierungskoalition ist aus meiner Sicht nun ein guter Kompromiss gefunden worden“, urteilt Tauber. Die entstehenden Mehrkosten seien gerechtfertigt, wenn dadurch die Akzeptanz für das Großprojekt steige. Mit der neuen Trasse sollen Netzengpässe beseitigt und die einheitliche Preiszone am Großhandelsmarkt in Deutschland dauerhaft erhalten werden.

Ob die neue Stromtrasse am Ende tatsächlich auch durch den Main-Kinzig-Kreis führen wird, ist nach wie vor offen: Der genaue Trassenverlauf werde erst im Rahmen der Bundesfachplanung und des anschließenden Planfeststellungsverfahrens festgelegt. Dann wird auch feststehen, in welchen Bereichen eine Erdverkabelung erfolgen kann. Von den Trassenbetreibern sollen mehrere Varianten als Alternativen vorgelegt werden.