„Der Vater der Wiedervereinigung“ – Vor 30 Jahren wurde Helmut Kohl Kanzler / CDU blickt auf große Verdienste
Am 01. Oktober ist es 30 Jahre her, dass Helmut Kohl zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde. 1982 begann seine sechzehnjährige Kanzlerschaft, die von einer christlich-liberalen Mehrheit im Deutschen Bundestag getragen wurde. Das Jubiläum Kohls war nun Anlass für den CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Peter Tauber, sich mit zwei 1982 eingetretenen CDU-Mitgliedern in Gründau zu treffen, deren politischer Lebenslauf eng mit der Kanzlerschaft Helmut Kohls verbunden ist.„Anhand der Mitgliedsstatistiken können wir ablesen, zu welchen Zeitpunkten es regelrechte Eintrittswellen in die Christlich Demokratische Union gab“, eröffnet Tauber das Gespräch. Ein solcher Zeitpunkt sei beispielsweise das Jahr 1982 gewesen, als nach dem erfolgreichen konstruktiven Misstrauensvotum im Bundestag und dem Zusammenschluss einer christlich-liberalen Koalition Helmut Kohl Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland wurde. Die folgenden sechzehn Jahre seien dann prägend für die junge Generation gewesen. „Wer als Kind oder Jugendlicher sechzehn Jahre Kanzler Kohl erlebte, der konnte sich gar nicht vorstellen, dass es irgendwann auch mal einen anderen Bundeskanzler in Deutschland gibt“, erinnert sich Tauber, der mit der Kanzlerschaft Kohl vor allem die Ereignisse rund um die deutsche Wiedervereinigung verbindet.
Bis zur Kanzlerschaft Helmut Kohls konnte sich Hans-Günther Salomon aus Gründau nicht vorstellen, Mitglied in einer politischen Partei zu werden. Geprägt von den schlimmen Erlebnissen des Zweiten Weltkrieges und einer Diktatur im Osten Deutschlands floh Salomon nach West-Deutschland und beschloss, sich niemals politisch betätigen zu wollen. Dies änderte sich erst mit der Kanzlerschaft von Helmut Kohl. Zuvor habe er sehr genau beobachtet, welche Partei und welche Person für die Einheit Deutschlands eintrete. Es sei dann die CDU gewesen, die sich ehrlich und aufrichtig für die deutsche Wiedervereinigung eingesetzt habe. Besonders beeindruckt sei er aber von einem Auftritt Kohls in der Frankfurter Festhalle gewesen. „Kohl hat für die Einheit gekämpft, er war mutig und hat für einen Aufbruch gesorgt“, so Salomon. Dies alles beeindruckte Salomon in einem Maße, dass er seinen einmal gefassten Grundsatz, sich nie politisch zu betätigen, revidierte und seitdem Mitglied der CDU ist.
Unter anderem das konservative Wertebild Kohls war Anlass für Michael Haus aus Hanau, 1982 in die CDU einzutreten. Er selbst habe es zuvor erlebt, dass Autos mit CDU-Aufklebern nicht auf einem Hof parken durften oder politische Gegner beim Spaziergang die Straßenseite wechselten. „Wir brauchen in der Politik einen respektvollen und toleranten Umgang miteinander“, fordert Haus, der über zwei Wahlperioden Stadtverordneter für die CDU in Hanau war. Ein solides Wertefundament werde dabei nur von der CDU vermittelt, die seit 1982 ganz maßgeblich von Helmut Kohl geformt wurde. Das Politikverständnis von Haus ist dabei geprägt von dem Bewusstsein, sich selbst einbringen zu müssen. „Nur wer selbst aktiv ist, kann etwas verändern“, meint Haus.
Peter Tauber blickte abschließend noch einmal auf die besonderen Verdienste Helmut Kohls zurück. So habe Kohl in seiner Kanzlerschaft zunächst die Staatsverschuldung unter Kontrolle gebracht und die Staatsquote zurückgedrängt. Er setze den NATO-Doppelbeschluss um und führte Deutschland in den Verhandlungen mit George Bush und Michail Gorbatschow zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. In den 90er Jahren sei es dann Kohl gewesen, der die europäische Einigung weiter vorantrieb. „Auch nach 30 Jahren wirkt die Kanzlerschaft von Helmut Kohl weiter. Der 1. Oktober ist der richtige Zeitpunkt, um Helmut Kohl für seine großen Verdienste für ein geeintes Deutschland zu danken“, so Peter Tauber.