Tauber setzt sich für freiberufliche Hebammen ein

Die berufliche Zukunft freiberuflicher Hebammen hat in den vergangenen Monaten die Gemüter erregt. Nachdem die Haftpflichtversicherer massive Prämienerhöhungen angekündigt hatten und damit viele freiberufliche Hebammen vor großen finanziellen Herausforderungen standen, hat sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) umgehend der Problematik angenommen. Der heimische Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber informierte jetzt bei einem Besuch in der Hebammenpraxis „Planet Baby“ Hebamme Kira Macht sowie ihren Ehemann Thorsten Rautenberg, die gemeinsam zwei Praxen in Gelnhausen und Büdingen betreiben, über die gefundene Kompromisslösung, die aber nur ein Zwischenschritt sein soll.

Nach intensiven Unterredungen ist es mittlerweile zu einem neuen Gruppenhaftpflichtvertrag zwischen einem Versicherungskonsortium und dem Deutschen Hebammen Verband gekommen. Damit ist eine Absicherung der Hebammen bis zum Sommer 2016 sichergestellt. Darüber hinaus haben sich die Hebammenverbände mit dem GKV-Spitzenverband über den Ausgleich der seit 1. Juli gestiegenen Kosten für die Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen, die Vorsorge, Wochenbett und Kurse anbieten, verständigt. Vor wenigen Tagen schließlich hat der Deutsche Hebammenverband zudem das im Mai zunächst abgelehnte Angebot der Krankenkassen zum Ausgleich der Prämienerhöhung angenommen.

Die Prämienerhöhungen sollen durch einen zusätzlichen befristeten Vergütungszuschlag auf bestimmte Abrechnungspositionen abgefedert werden. Davon profitieren insbesondere Hebammen, die weniger Geburten als der Durchschnitt betreuen. In den Verträgen wird zudem ausdrücklich eine verpflichtende Teilnahme der Hebammen an Qualitätssicherungsmaßnahmen vereinbart. Hebammen, die Leistungen zur Geburtshilfe erbringen und diese Qualitätsanforderungen erfüllen,  erhalten ab dem 1. Juli 2015 einen so genannten Sicherstellungszuschlag zu ihrer Haftpflichtprämie, wenn sie aufgrund zu geringer Geburtenzahlen durch die Prämie wirtschaftlich überfordert sind.

Wie Tauber weiter berichtete, werden derzeit in Berlin weitere Vorschläge diskutiert, um die Höhe der Haftpflichtprämien zu begrenzen. Eine Idee, die auch Kira Macht und Thorsten Rautenberg mit Nachdruck unterstützen. „Der wichtigste Punkt in der gesamten Problematik ist aus meiner Sicht die geplante Eindämmung der Regressforderungen seitens der Kranken- und Pflegeversicherungen. Hier muss irgendwo ein Riegel vorgeschoben werden, z.B. in Form einer gesetzlich geregelten Haftungsobergrenze. Eine denkbare Größenordnung wäre hier eine Haftungsobergrenze von 2,5 Millionen Euro  je Schadensfall. Das macht die Situation dann auch für die Versicherer besser planbar und somit wird sich ein spürbarer Effekt auf die Versicherungsprämien ergeben“, verdeutlichte Rautenberg.

Peter Tauber versprach, sich weiter für die Belange der Hebammen, die aufgrund ihrer auch gesellschafts- und familienpolitisch wertvollen Arbeit einen hohen Rückhalt in der Bevölkerung genießen, einzusetzen, und bei der Suche nach einer für alle Seiten befriedigenden Lösung am Ball zu bleiben.

Weitere Informationen über die Hebammenpraxis „Planet Baby“ sind im Internet unter http://www.planet-baby.de/ erhältlich.

(Foto: Tobias Koch)