„Eine gute Hospizarbeit macht aktive Sterbehilfe unnötig“
Über die Arbeit des Malteser Kinderhospizdiensts Main-Kinzig-Fulda hat sich der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Tauber bei einem Besuch in Gründau informiert. Im gemeinsamen Gespräch mit Malteser-Präsident Constantin von Brandenstein-Zeppelin und dem Team des Kinderhospizdienstes erfuhr er viel über die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer und überreichte dem Team eine Spende über 250 Euro.
„Ich versuche einfach da zu sein, die Mutter des Kindes zu unterstützen und dem Kind eine gute Begleiterin zu sein“, berichtete Brigitte M. Schmitt im Gespräch mit Peter Tauber. Sie gehört zum ehrenamtlichen Hospizteam im Main-Kinzig-Kreis und wurde im April in ihre erste Begleitung entsendet. Seitdem unterstützt sie „ihre“ Familie einmal die Woche. „Sie müssen sich vorstellen, da erkrankt das einzige Kind einer alleinerziehenden Mutter. Das ist eine sehr schwierige Situation und ich hoffe, dass meine Arbeit ein kleines Stück Entlastung schenken kann“, so Schmitt weiter.
Peter Tauber zeigte sich vom Bericht der ehrenamtlichen Helferin berührt. „Es sind unvorstellbare Situationen, in die Familien ab der Diagnose einer schweren Krankheit kommen.“ Es sei daher wichtig, dass es Anlaufstellen wie den Kinderhospizdienst der Malteser für die Familien im Main-Kinzig-Kreis gebe. Insgesamt zehn Familien betreut der Dienst aktuell. Zehn ehrenamtliche Helfer sind im Main-Kinzig-Kreis bereits ausgebildet und im Einsatz.
Malteser Präsident Constantin von Brandenstein-Zeppelin wies auf die Bedeutung der Hospizdienste vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um aktive Sterbehilfe hin. „Eine gute Hospizarbeit macht eine aktive Sterbehilfe unnötig. Die Menschen haben Angst und Schmerzen – auf beides hat eine gute Hospizarbeit und Palliativmedizin Antworten“, so Brandenstein. Auch Tauber sieht in der Hospizarbeit eine wichtige Möglichkeit, das Leben am Ende zu schützen. „Hier gibt es Raum für Gespräche, Helfer vermitteln Hilfe für die verschiedenen Probleme und Anliegen. Keiner soll aus dem Gefühl heraus, allein mit einer schweren Diagnose zu sein oder für andere eine Belastung darzustellen, sein Leben vorzeitig beenden müssen“, verdeutlichte der Christdemokrat, der als Generalsekretär seiner Partei auch auf Bundesebene eine Debatte zum Thema Sterbehilfe angestoßen hatte. Die Betreuung durch den ambulanten Hospizdienst ermögliche den Betroffenen ein Leben in Würde in vertrauter Umgebung bis zum Schluss. Wer sich für die Zulassung aktiver Sterbehilfe ausspreche, tue dies oft aus einem diffusen Angstgefühl und Unkenntnis heraus. Hier gelte es, in den kommenden Jahren verstärkt Aufklärungsarbeit zu leisten, um den Betroffenen zu signalisieren: Ihr seid nicht allein und ihr müsst keine Schmerzen ertragen.
Auch Brigitte M. Schmitt hofft mit ihrem Einsatz das Thema Tod und Sterben ein Stückchen mehr in die Mitte der Gesellschaft zu holen. In ihrem Bekanntenkreis haben ihren Berichten zufolge viele zurückhaltend auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit reagiert, denn sie können sich ein solches Engagement für sich nicht vorstellen. „Man muss natürlich viel erklären und sehr offen über das Thema Tod und Sterben ins Gespräch kommen können. Aber auch das, sehe ich als eine meiner Aufgaben, denn es hilft betroffenen Familien, wenn die Berührungsängste der Menschen mit diesem Thema geringer werden“, so Schmitt.
Peter Tauber wünscht den Maltesern viel Erfolg bei ihrer Arbeit und viele Unterstützer und Helfer wie Brigitte Schmitt. Als Anerkennung für den Dienst des ehrenamtlichen Teams überreichte er eine Spende von 250 Euro. Damit setzte der Abgeordnete seine monatliche Spendenaktion fort, in deren Rahmen er sozialen oder gemeinnützigen Vereinen oder Organisationen einen kleinen finanziellen Zuschuss aus seiner Privatschatulle gewährt. „Mir ist in der Vergangenheit sehr viel Gutes widerfahren. Daran will ich engagierte Menschen in meinem Wahlkreis teilhaben lassen“, erläuterte Tauber den Hintergrund der Aktion.