Ein Bundestagsmandat für vier Tage
Wie es sich anfühlt, als Bundestagsabgeordneter die Interessen der Bürger im Deutschen Bundestag zu vertreten und wie unsere Demokratie im Detail funktioniert, konnte Kim Salg aus Gelnhausen jetzt hautnah selbst erleben: Auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten und CDU-Generalsekretärs Dr. Peter Tauber nahm die 19-jährige Abiturientin an der Veranstaltung „Jugend und Parlament“ im Deutschen Bundestag teil.
315 Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet, die allesamt von Mitgliedern des Bundestages nominiert wurden, stellten in einem Planspiel das parlamentarische Verfahren nach. Die Teilnehmer übernahmen für vier Tage die Rollen von Abgeordneten und simulierten vier Gesetzesinitiativen. Gespräche mit hochrangigen Politikern, darunter Bundestagspräsident Norbert Lammert sowie die Fraktionsvorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien, rundeten das Programm ab.
Zur Debatte standen Entwürfe zur Einführung chancengleicher Bewerbungen für die Behörden des Bundes, zur Schaffung eines Einwanderungsgesetzes, zur Verbesserung des Tierschutzes in der Landwirtschaft sowie zur Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit dem fiktiven Balkanstaat Illyrien. Die Jugendlichen im Alter von 16 bis 20 Jahren lernten dabei die Arbeit der Abgeordneten kennen – in Landesgruppen, Fraktionen, Arbeitsgruppen und Ausschüssen. Bei der abschließenden Debatte im Plenarsaal traten 48 Redner aus allen Spielfraktionen ans Pult und versuchten, Mehrheiten für ihre politischen Anliegen zu gewinnen. Insbesondere die vollbesetzten Besuchertribünen sorgten dabei für besonders wirklichkeitsnahe Bedingungen.
„Es ist schon eine tolle Erfahrung, sich mit Jugendlichen aus ganz Deutschland auszutauschen, die teilweise ja einen ganz anderen politischen Hintergrund haben als man selbst, und innerhalb einer Fraktion zusammenzuarbeiten“, berichtet Kim. Als Mitglied der Jungen Union kennt sie die Arbeit an der „Basis“ bereits aus dem Effeff – die Tätigkeit als Abgeordneter – wenn auch nur auf Zeit – sei aber eine ganz andere, neue Erfahrung. „Allein das Gefühl, wenn man im Plenarsaal des Deutschen Bundestags Platz nehmen darf – das ist schon etwas ganz Besonderes.“ Die vier Veranstaltungstage in Berlin waren prall gefüllt, angefangen vom Frühstück morgens um 7 bis hin zu Abendterminen, die selten vor 22.30 Uhr endeten – eben genau so, wie ein Abgeordnetenleben auch in der Realität aussieht. „Man muss sich schon sehr konzentrieren, um allen Diskussionen aufmerksam folgen zu können. Nach drei bis vier Stunden Debatte ist das nicht immer leicht“, gesteht Kim lächelnd. Dennoch sei der Spaß bei „Jugend und Parlament“ nie zu kurz gekommen und so sei unter anderem Gelegenheit gewesen, die Bundeshauptstadt auch allein oder in Gruppen zu erkunden.
Der 19-Jährigen, die nach ihrem Abitur am Beruflichen Gymnasium in Gelnhausen jetzt Jura studieren will, hat die Teilnahme an „Jugend und Parlament“ jedenfalls viel Spaß gemacht. „Ich bin Peter Tauber dankbar, dass er mir diese Möglichkeit eröffnet hat. Die Tage in Berlin werde ich so schnell nicht vergessen.“