Alleinerziehende, Senioren, Kinder: Büdinger Tafel hilft, wo sie kann

Der größte Wunsch hat sich für die Büdinger Tafel auch im zehnten Jahr ihres Bestehens nicht erfüllt: die Wiederauflösung. „Leider müssen wir feststellen, dass wir zu einer dauerhaften Einrichtung geworden sind – das ist fatal“, sagte Dekanin Sabine Bertram-Schäfer im Gespräch mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten und CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber, der der Einrichtung zum wiederholten Male einen Besuch abstattete.

 

Anders als beispielsweise die Gelnhäuser Tafel, in der auch Tauber seit vielen Jahren Mitglied ist, ist die Büdinger Tafel nicht als Verein aufgestellt, sondern befindet sich in Trägerschaft des Evangelischen Dekanats Büdingen. Das habe Vor- und Nachteile, berichteten Kornelia Lange, Vorsitzende des Ausschusses der Büdinger Tafel, und ihr Stellvertreter Werner Klöckner. Ein Vorteil sei sicher, dass man die Beratungsangebote der Kirche in Anspruch nehmen könne und unabhängig und überparteilich aufgestellt sei. Allerdings sei man im Vergleich zu den Kollegen in der Barbarossastadt noch stärker auf Spenden angewiesen, weil es kaum „feste“ Beitragszahler, beispielsweise in den Reihen der Kommunen gebe. „Jede Unterstützung, natürlich auch von Privatpersonen, ist willkommen“, verdeutlichte Kornelia Lange. Auch neue Gesichter in den Reihen der ehrenamtlichen Helfer seien gern gesehen und notwendig, um die wichtige Arbeit in den kommenden Jahren fortsetzen zu können.

 

Derzeit nutzen rund 1100 Menschen das Angebot der Tafel, darunter viele Alleinerziehende und Senioren, aber auch Flüchtlinge.  Besonders alarmierend sei die Zahl der Kunden unter 15 Jahren: „Der Kinder-Anteil liegt derzeit bei rund 29 Prozent“, verdeutlicht Werner Klöckner. Alle Kunden sind auf ihre Bedürftigkeit überprüft worden.

 

„Der Staat hat die Aufgabe, die soziale Sicherung zu gewährleisten. Gleichzeitig ist das zivilgesellschaftliche Engagement der Tafeln eine ständige Mahnung an uns alle, dass es direkt vor unserer Haustür Armut gibt. Dabei tut es gut zu sehen, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich uneigennützig in den Dienst am Nächsten stellen“, dankte Peter Tauber den ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement. Mit einer gemeinsamen Aktion, angedacht ist ein Termin in der Vorweihnachtszeit, will Tauber die Büdinger Tafel auch persönlich unterstützen.

(Foto: Tobias Koch)