Peter Tauber tauscht sich mit Bürgerinitiative „Pro Spessart“ aus

Zu einem Austausch mit Mitgliedern der Bürgerinitiative „Pro Spessart“ hat sich der Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber in Oberndorf getroffen. Thema war der geplante Aus-/Neubau der Bahnstrecke Hanau – Fulda/Würzburg. Bereits seit vielen Jahren macht „Pro Spessart“ gegen eine Neubaustrecke durch den Nordspessart, die so genannte „Mottgersspange“,  mobil.

Peter Tauber berichtete, dass das Thema ihn seit seinem Einstieg in die Wächtersbacher Kommunalpolitik Anfang der 90er Jahre begleite. Der Abgeordnete machte – ebenso wie in seinem Gespräch mit den Bürgerinitiativen „Hände weg vom Kinzigtal“ und „Keine neue Bahn im Kinzigtal“ vor einigen Wochen – deutlich, dass er von seiner Linie nicht abrücken werde, sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für oder gegen eine der vorliegenden Planungsvarianten – ebenfalls zur Debatte steht bekanntlich eine alternative Ausbaustrecke durch das Kinzigtal in räumlicher Nähe zur Bestandsstrecke – auszusprechen. „Gerade wenn man bei den Menschen Verständnis schaffen will, darf nicht der Eindruck entstehen, dass Politiker aus persönlichen Gründen Einfluss auf die Entscheidung nehmen“, betonte er. Eine Vorfestlegung noch während des laufenden Verfahrens würde hingegen den Prozess der Bürgerbeteiligung, der durch das Dialogforum angestoßen worden sei und den er persönlich sehr ernst nehme, konterkarieren.

Die spannende Frage laute: Wie sieht die bestmögliche Variante aus? Dies sei nicht zwingend die kostengünstigste. Zwar spiele die Wirtschaftlichkeit eine große Rolle, darüber hinaus müssten aber die Belange von Mensch und Natur ausreichend berücksichtigt werden.

Die Mitglieder der „Initiative Pro Spessart“, allen voran der Jossgründer Bürgermeister Rainer Schreiber, der als Vorsitzender fungiert, zeigten sich durchaus zufrieden, die Möglichkeit zu haben, sich in das seitens der DB AG initiierte Dialogforum aktiv einzubringen. Wachsamkeit sei gefragt und so habe man sich zur Zusammenarbeit mit einem fachkundigen Rechtsbeistand entschieden.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative arbeiteten noch einmal heraus, welche Punkte aus ihrer Sicht gegen einen Trassenbau durch den Spessart sprechen: So sei die Nordspessarttrasse gleichbedeutend mit einer unwiederbringlichen Landschaftszerstörung in Naturschutz­gebieten, auch der Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen sei bedroht. Ebenso gefährdet seien natürliche Heilquellen und das Grundtrinkwasservorkommen inklusive Versorgungssicherheit für das Rhein-Main-Gebiet. Zudem werde die Lebensqualität der betroffenen Anwohner nicht nur durch die Schallemissionen der Züge beträchtlich gemindert. Als beliebtes Naherholungsgebiet, quasi das „grüne Wohnzimmer Frankfurts“, verliere der Spessart an Attraktivität. Auch der wirtschaftliche Vorteil einer neuen Nordspessarttrasse sei durch die höheren Kosten aufgrund der Neuerschließung sowie die längere Fahrzeit aufgrund der erforderlichen längeren Strecke nicht gegeben. Die umgeleiteten Züge (Hanau – Aschaffenburg) würden die Strecke Hanau – Wächtersbach zusätzlich belasten und die Pendler, die täglich die Kinzigtalbahn nutzen, müssten wohl – so die Vermutung von „Pro Spessart“ – vergeblich auf eine Finanzierung für die Modernisierung entlang der Kinzigtaltrasse warten.

An Peter Tauber richteten die Mitglieder der Bürgerinitiative die Bitte, alle Argumente in die endgültige Entscheidung einfließen zu lassen. Die bloße Anzahl der direkt vom Ausbau betroffenen Bürger dürfe nicht das alleinentscheidende Kriterium sein.

(Foto: Ruppert)