Digitale Helden stellen sich vor – Ausbau der Medienkompetenz als Ziel
Was kann ich tun, wenn ich Opfer von Cybermobbing werde oder mein Facebook-Account gehackt wurde? Wie kann ich helfen, wenn plötzlich Nacktbilder meiner Freundin im Internet kursieren oder in sozialen Netzwerken böse Gerüchte verbreitet werden? Genau hier setzt die Hilfe zur Selbsthilfe des Peer-Education-Programms, also die gezielte Schulung durch Gleichaltrige, der „Digitalen Helden“ an. Das Team hinter den „Digitalen Helden“ stellte seine Arbeit jetzt dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Peter Tauber, stellvertretendes Mitglied im Internet-Ausschuss „Digitale Agenda“ des Deutschen Bundestags und seit vielen Jahren aktiver Netzpolitiker, sowie Vertretern des Arbeitskreises Bildung der CDU-Kreistagsfraktion vor. Das Projekt unter Schirmherrschaft des Hessischen Kultusministeriums startete in Frankfurt und soll Schritt für Schritt hessenweit ausgeweitet werden.
Die „Digitalen Helden“ sind Schüler der 8. und 9. Jahrgangsstufe, die seit rund einem Jahr an derzeit neun Schulen in Hessen zu Internet-Mentoren ausgebildet werden. Die „Helden“ beraten Klassenkameraden, aber auch Eltern und Lehrer, geben Impulse und tauschen sich schulübergreifend aus. In einer Art „Schneeballsystem“ wird das Wissen, das sich die Schüler sowie interessierte Pädagogen in Workshops und Online-Fortbildungen aneignen, immer wieder an Jüngere weitergegeben. Da die Schüler selbst ein ähnliches Nutzungsverhalten haben wie die Jüngeren, sind sie besonders glaubwürdig. Da sie nah dran an den aktuellen Trends im Onlinebereich sind und fortlaufende Impulse der Ausbilder (Medienpädagogen) erhalten, ist eine größtmögliche Aktualität gewahrt. Anders als bei anderen Projekten steht die Prävention im Vordergrund, aber natürlich leisten die „Helden“ auch Hilfe in akuten Notfällen. Hierbei können Sie bei „Gefahr im Verzug“ auf ein fachliches Partnernetzwerk aus Polizisten, Schulpsychologen und Rechtsanwälten zurückgreifen. Auch die „Digitalen Helden“ selbst werden mit ihren Erfahrungen nicht alleine gelassen, sondern werden auch im Nachgang pädagogisch betreut.
Kommunikationsberater Florian Borns und Wilfried Volkmann, Vorsitzender des Vereins „Eltern für Schule“, beantworteten die interessierten Nachfragen der CDU-Vertreter und gewährten Einblicke in die Arbeitsweise der „Digitalen Helden“, deren Ziel es ist, die Medienkompetenz aller Beteiligten in Zeiten von Facebook, WhatsApp und Co. zu verbessern. Finanziert wird die Arbeit der „Digitalen Helden“ in anderen Landkreisen beispielsweise durch Fördervereine der Schulen, den örtlichen Lionsclub oder Zuschüsse der öffentlichen Hand. Die Christdemokraten lobten den innovativen Ansatz des Konzepts und stellten den „Digitalen Helden“ ihre politische Unterstützung im Main-Kinzig-Kreis in Aussicht. Michael Reul, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, kündigte an, dass die CDU einen entsprechenden Antrag im Kreistag auf den Weg bringen will.