Stellungnahme 1 Jahr neue Landebahn am Frankfurter Flughafen

Anlässlich des 1. Jahrestags der Eröffnung der neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Tauber:
“Es ist sehr bedauerlich, dass das zurückliegende Jahr nicht genutzt wurde, um die neu entstandene Mehrbelastung im Main-Kinzig-Kreis zu kompensieren. CDU, SPD und FDP haben sich auch auf Kreisebene zum Ausbau des Frankfurter Flughafens bekannt. Dies war verbunden mit der Erwartungshaltung, dass die Lebensqualität in unserer Region nicht schlechter wird. Leider müssen wir feststellen, dass es der Deutschen Flugsicherung immer noch nicht gelungen ist, Entlastungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen, die die Situation der lärmgeplagten Bürgerinnen und Bürger vor Ort verbessern. Die Einführung von noch stärker lärmabhängigen Gebühren beim Start und bei der Landung von Flugzeugen am Frankfurter Flughafen ist ein richtiger Schritt. Gleiches gilt für die Anhebung des Gegenanflugs und die Entscheidungen zur Sicherung des Nachtflugverbots.Meine zentrale Forderung bleibt eine Anhebung des Endanflugs. Dies ist die entscheidende Maßnahme, um eine effektive Lärmentlastung im Kinzigtal zu erreichen. Die konkrete Umsetzung der entsprechenden Verfahren ist der Politik leider nicht zugänglich. Es geht um fachliche Erwägungen und sicherheitsrelevante Fragen, auf die die Politik keinen direkten Zugriff hat. Sie ist hierbei auf die Fachleute der Deutschen Flugsicherung (DFS) angewiesen. Leider ist es der Flugsicherung bislang nicht gelungen, den gordischen Knoten zu durchschlagen und ein Verfahren zu finden, das eine Entlastung in unserer Region ermöglicht. Ich bleibe weiterhin in Gesprächen mit der Flugsicherung, um energisch und immer wieder aufs Neue auf diese Notwendigkeit hinzuweisen. Ich halte dies für den richtigen Lösungsansatz, weil Fortschritte bei der Minderung des Lärms nicht ohne die Berücksichtigung des Flugablaufs möglich sind. Ich habe die Erwartung gegenüber der Deutschen Flugsicherung klar formuliert, dass die menschliche Gesundheit vor den finanziellen Interessen des Flughafens steht. Einen sensiblen Umgang mit der Gesundheit ist der Flughafenbetreiber und die Flugsicherung allen Bürgerinnen und Bürgern der Region schuldig.

Der Lärmaktionsplan für Hessen ist eine sinnvolle Grundlage, in dem wichtige Maßnahmen zusammengefasst sind, die im Bezug auf den Main-Kinzig-Kreis leider keine kurzfristigen Auswirkungen haben. Perspektivisch könnte die Anwendung des Point Merge Verfahrens eine erhebliche Entlastung für die Region bringen.”