Miethühner sind der Renner

Seit 1976 ist das Hofgut Marjoß Teil des Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V. (BWMK), seit 1999 ist der Betrieb Mitglied im Bioland-Verband und wirtschaftet nach strengen organisch-biologischen Richtlinien. 45 Mitarbeiter mit Handicap versorgen derzeit mit Unterstützung von fünf Fachkräften zahlreiche Rinder, Schweine, Esel, Hühner, Gänse, Kaninchen und Ziegen. Bei einem Besuch überzeugte sich der heimische Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber, begleitet unter anderem vom Steiner CDU-Vorsitzenden Arnold Lifka, von der gelungenen Integrationsarbeit des BWMK.

Vorstandsvorsitzender Martin Berg, Dorothee Müller, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des BWMK, sowie Michael Kistner vom Hofgut-Team erläuterten Tauber bei einer Führung über den Hof Arbeitsweise und Philosophie des Betriebs, der Menschen mit Handicap Qualifizierung und Arbeitsmöglichkeiten in der Landwirtschaft bietet. Zu einem echten Renner hat sich in den vergangenen Jahren das Projekt „Miethuhn“ entwickelt. Das Konzept dahinter: Interessierte aus der heimischen Region können sich ein frei laufendes  Huhn „mieten“ und erhalten an einer der zahlreichen Abholstellen im Main-Kinzig-Kreis wöchentlich sechs Bio-Eier. Vier Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich um das Wohl der Hühner, übernehmen Arbeiten wie das Reinigen und Einstreuen der Nester sowie die Versorgung der Hühner mit Futter und Wasser. Drei weitere Mitarbeiter sind im „Eierraum“ mit dem Sortieren, Stempeln und Verpacken der empfindlichen Fracht beschäftigt.

Das Hofgut Marjoß verfügt über rund 120 Hektar Fläche, darunter 40 Hektar Naturschutzgebiet. Neben der Tierhaltung gibt es auf dem Hof eine Imkerei sowie einen Kartoffelschälbetrieb, der Großküchen in der Region beliefert. Peter Tauber zeigte sich beeindruckt vom vielfältigen Angebot des Betriebs. Die Tatsache, dass einige Mitarbeiter sogar täglich weite Anfahrten in Kauf nähmen, um auf dem Hofgut arbeiten zu können, spreche für die Qualität und angenehme Arbeitsatmosphäre. Das BWMK bietet für Menschen mit Beeinträchtigungen im gesamten Kreisgebiet rund 1200 Werkstattplätze sowie weitere berufliche Möglichkeiten und rund 500 Plätze in unterschiedlichen Wohnbereichen an.

(Foto: Tobias Koch)