EU-Schulprojekttag: Tauber diskutiert mit Schülern der Kopernikusschule in Freigericht

Freigericht-Somborn. Anlässlich des deutschlandweiten EU- Projekttages besuchte der heimische Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der CDU Deutschlands, Dr. Peter Tauber, die Kopernikusschule in Freigericht. In einer großen Diskussionsrunde vor Schülern der 11. Klasse des Leistungskurses Politik und Wirtschaft berichtete Peter Tauber über seine neue Arbeit als CDU-Generalsekretär und beantwortete wichtige Fragen zu Europa und dem politischen Geschehen in Berlin. Gespannt verfolgte die Schülerschaft die Ausführungen Taubers.

Europa und die Krim-Krise standen dabei gleich in mehrfacher Hinsicht im Mittelpunkt. Zum einen aus aktuellem politischen Anlass, zum anderen aber auch weil die Schüler teilweise direkt von den Auswirkungen der Unruhen betroffen sind. Nächste Woche sollten 16 Schüler der Kopernikusschule – ihres Zeichens eine hessische Europaschule der ersten Stunde – im Rahmen eines Schüleraustauschs nach Lemberg in die Ukraine reisen. Auf Grund großer Bedenken der Eltern bezüglich der angespannten Lage in der Ukraine wird die Reise nicht stattfinden.

Gleich zu Beginn stellte der Generalsekretär heraus, wie wichtig ein starkes Europa sei – nicht nur, um die ökonomischen Interessen Europas im globalen Wettbewerb zu verteidigen. „Vor 100 Jahren sind die jungen Menschen in Europa gegeneinander in den Krieg gezogen, heute wählen sie ein gemeinsames Parlament“, hob der Christdemokrat die historische Dimension der Europäischen Einigung hervor.

Die angespannte Lage auf der Krim beobachtet er weiterhin sehr aufmerksam „Mit der Annexion der Krim hat der russische Präsident Waldimir Putin eindeutig gegen das Völkerrecht verstoßen – und außer ihm selbst sieht das auch jeder so.“ Einmütig hätten die EU und die USA ebenso wie die OSZE und die Nato das Vorgehen Russlands scharf verurteilt. Tauber stellte jedoch klar, dass eine militärische Intervention nicht in Frage komme und die Diplomatie der einzige Ausweg aus der Krise sei. Zudem betonte er, dass die Initiative für den Abschluss eines Assoziierungsabkommens mit der EU von der Ukraine ausgegangen und nicht umgekehrt. „Wir versuchen einen Ausgleich der Interessen zu schaffen und kluge Kompromisse zu finden.“ Die Ukraine könne nach wie vor eine Brücke zwischen Russland und der EU sein – mit engen Beziehungen zu beiden Seiten.

Mit deutlichen Worten kritisierte der Bundestagsabgeordnete zudem das Twitter- und You-Tube-Verbot in der Türkei sowie die „indiskutablen und undemokratischen Äußerungen“ des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan nach dem Erfolg seiner Partei AKP bei den Kommunalwahlen. Gerade das Recht auf freie Meinungsäußerung sei eine Grundvoraussetzung für EU-Beitrittsverhandlungen.

Natürlich kamen auch tagespolitische Themen aus Berlin zur Sprache, vom Mindestlohn über das Ehegattensplitting bis hin zum Adoptionsrecht für Homosexuelle. Ausführlich beantwortete Tauber die Fragen der Schüler. Als Generalsekretär sieht Tauber seine Rolle als Angestellter der Partei, aber auch als Vordenker, der den künftigen Kurs der CDU maßgeblich mitgestalten könne. Die Union wolle sich in Zukunft verstärkt für neue Formen der Mitgliederbeteiligung öffnen, um damit auch neue Wählergruppen gezielt anzusprechen:„Wir brauchen mehr Frauen, mehr junge Menschen und mehr Zuwanderer“, brachte Tauber die strukturellen Herausforderungen der Zukunft auf den Punkt.